Das vergangene Wochenende (4. bis 6. April 2014) stand in Flensburg im Zeichen der Relegation für die Deutsche Segel-Bundesliga (DSBL) und dem Kampf von 61 Vereinen mit 250 Seglern aus ganz Deutschland um die heißbegehrten Startplätze in der Bundesliga. Segelpersönlichkeiten wie Michael Marcour, Silbermedaillengewinner der Olympischen Spiele 1984, sind begeistert dabei, um ihren Club in dem Vereinswettbewerb im deutschen Segelsport zu vertreten.

Zum ersten Mal in Deutschland fand mit der Relegation für die Deutsche Segel-Bundesliga eine Regatta dieser Größenordnung zwischen Vereinen statt. Welchen Stellenwert dieser Wettkampf innerhalb der 61 teilnehmenden Clubs hat, zeigte auch die Liste mit den Seglerinnen und Seglern, die vor Glücksburg beim Flensburger Segel-Club starten werden.

Mit Michael Marcour greift für den Herrschinger Segelclub (Bayern) ein echtes „Schwergewicht“ an, denn Marcour gewann 1984 bei den Olympischen Spielen Silber im Starboot. „Wir wissen um unsere Favoritenrolle, möchten uns selbst diesen Druck aber nehmen. Wir konnten vorher nicht trainieren, versuchen diesen vermeintlichen Nachteil aber durch unsere langjährige Erfahrung in verschiedenen Bootsklassen auszugleichen“, so der 55-Jährige.

Mit Matthias Bohn vom Akademischen SegelVerein Warnemünde (Mecklenburg-Vorpommern) ist ein weiterer erfolgreicher Starbootsegler und ehemaliges Nationalmannschaftsmitglied dabei. Der Wassersport-Verein Hemelingen (Bremen) schickt mit Jens Tschentscher den Seesegel- Weltmeister von 2010 ins Rennen. Finnsegler Lennart Luttkus vom Segelklub Bayer-Uerdingen (Nordrhein-Westfalen) gewann letztes Jahr bei der Junioren-Europameisterschaft Bronze und war bis zum Jahreswechsel Mitglied in der Nationalmannschaft, dem Audi Sailing Team Germany. Mit Michael Seifarth vom Yacht-Club Langenargen (Baden-Württemberg) startet zudem ein Segler, der Deutschland im vergangenen Jahr beim „Youth America’s Cup“ vor San Francisco vertreten hat.

„Wir freuen uns, dass die Segel-Bundesliga von den Segelvereinen in Deutschland so positiv angenommen wurde und schon nach einem Jahr zur festen Institution im aktiven Vereinsleben geworden ist. Der Relegation sieht auch der Deutsche Segler-Verband mit Spannung entgegen, da noch nie so viele Segelvereine in Deutschland bei einer Regatta gegeneinander angetreten sind“, sagt DSV-Präsident Dr. Andi Lochbrunner.

Während knapp 250 Seglerinnen und Segler vor Glücksburg in insgesamt 90 Wettfahrten – zehn für jeden Club – um die begehrten Plätze in der 1. und 2. Bundesliga kämpfen, haben Zuschauer die einmalige Möglichkeit, das Geschehen auf dem Wasser an Bord von Begleitbooten des Deutschen Hochseeverband HANSA live und hautnah zu verfolgen.

Von den ursprünglich 63 Vereinen fu?r die Relegation haben zwei Vereine, der „Neuling“ Segler-Verein Stössensee (Berlin) und der Erstligist Lindauer Segler-Club (Bayern), ihre Meldung vorzeitig zurückgezogen.

Über die Relegation für die Deutsche Segel-Bundesliga

Vom 4. bis zum 6. April 2014 findet die Relegation vor Glücksburg auf Booten der Typen J/70 und J/80 statt. Alle neuen Vereine, die nicht 2013 dabei waren, haben automatisch für die 2. Bundesliga und somit für die Relegation gemeldet. Die neuen Vereine kämpfen mit den fünf Absteigern aus der ersten Bundesliga-Saison um die Teilnahme an der 1. Segel-Bundesliga. Die fünf besten Vereine der Relegation steigen in die 1. Liga auf. Die Vereine, die die Plätze sechs bis 23 belegen werden, segeln dann in der 2. Bundesliga. Die übrigen Vereine können sich für 2015 wieder bewerben.

Marinepool freut sich, die Partnerschaft mit der Deutschen Segel-Bundesliga als deren „Offizieller Ausstatter“ bekannt geben zu dürfen. Die Saison beginnt heute mit der Relegation in Glücksburg.

CEO Robert Stark zur Partnerschaft:

„Das riesige Interesse von Seiten der deutschen Vereine zeigt, dass die Bundesliga ein Projekt mit Zukunft ist. Die neue Partnerschaft mit der Deutschen Segel-Bundesliga, als deren offizieller Ausstatter, ist deshalb aus unserer Sicht die ideale Ergänzung zu unserem Engagement als exklusiver Ausstatter des Sailing Team Germany. Marinepool zeigt einmal mehr Flagge als verlässlicher Partner des deutschen Segelsports. Zudem wird auch ein erheblicher Teil der teilnehmenden Vereine mit Marinepool Segelbekleidung und Team-Wear an den Bundesliga Start gehen. Wir sehen der 2. Bundesliga Saison mit Spannung entgegen“.

Die Regatta:

Sturm mit Mastbrüchen beim Training am Freitag, flauer Wind am Samstag und nahezu perfekte Bedingungen am Sonntag brachten allen viel Segelspaß und einigen Freude oder zerstörte Hoffnungen.

Der KYC, DYC und der BYCÜ kommen in die 1. Bundesliga (Start ist vom 16. bis 18. Mai im BYC/Starnberg). Die SKBUe hat es trotz Führung bis zum letzten Rennen nicht geschafft und segelt u.a. mit dem HSC/Hamburg, dem MYC, dem PYC, dem YCN in der 2. Bundesliga (Start ist vom 23. bis 25. Mai im DTYC). Nachdem es noch keine Landesligen gibt (angesichts der enormen Nachfrage (61 Vereine) und der wahren Machtverhältnisse wohl nur eine Frage der Zeit), müssen sich u.a. erneut bewerben: der JSC, der SRV, der HSC/Herrsching, der YCRa, der LYC, der DuYC…

Da es sich um lauter renommierte Vereine handelt, die sogar teilweise letztes Jahr noch zunächst erfolgreich in der 1. Liga kämpften zeigt das, wie schwierig es ist, in der 1. oder 2. Liga zu kämpfen. Dies musste diesmal insbesondere der SKBUe und der MYC erfahren, dessen vorgesehener Steuermann, Philipp Ocker, sich beim Verladen seines Drachen nach der EM in San Remo ernsthaft verletzte und für den Bastian Henning einsprang. Kay Niederfahrenhorst (Steuermann vom Team des MYC): "Auch das Rennen 3 vom heutigen Tag haben wir gewonnen; damit ist die 2. Liga sicher und wir ‘schnuppern’ sogar an der 1. Liga. Damit haben wir in den letzten sechs Rennen vier zweite Plätze und vier Siege in Folge – das hat kein anderes Team in Glücksburg als Serie geschafft! Ich bin total stolz auf das Team (Max Adami, Marc Anschütz, Bastian Henning), denn die Manöver waren eine Augenweide und wir haben uns über die drei Tage immer steigern können."

Ein Trost bleibt ihnen, denn die Plätze der Relegation geht für die Zweitligisten in die Wertung der regulären Saison mit ein.

Details können Sie über den 1. u.g. Link sehen.
Die vollständige Ergebnisliste können Sie über den 2. u.g. Link sehen.
Details:
http://segelbundesliga.de/

Endstand:

http://segelbundesliga.de/wp-content/uploads/sites/4/2014/04/Ergebnisse-final_Punkte.pdf

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