Der Humpen 2023 geht an den Starnberger See
Peter Fröschl gewinnt mit Antonia Kölliker und Niko Stoll den Ammersee Humpen 2023. Bei wenig Wind, dafür umso engagierterer Stimmung überzeugt der Ammerseeklassiker mit gelebter Herzlichkeit und ansteckender Regattalust .
©Sina Wolf
15.- 17. September 2023. Ammersee. Utting. Augsburger Segler Club. 15.-17. September 2023. Nach immerhin drei von sechs geplanten Wettfahrten – davon keine am Freitag, eine am Samstagnachmittag und zwei am Sonntagmorgen gewinnt Peter Fröschl mit seiner Crew Antonia Kölliker und Niko Stoll den Ammersee Humpen 2023. Hans Dieter Lang, der hier zum ersten Mal nach dem Tauchgang in Travemünde mit seinem Drachen »Muffl« wieder an den Start gegangen war, wird mit Pia Dörr und Yanik Greiner in der Crew Zweiter vor Ingo Ehrlicher, der mit Sohn Anton und Tommi Auracher Dritter wurde. Bemerkenswert dabei: der ansteckende Elan, mit dem der ASC – allen voran Johannes Dichtl und Ina Ernicke, sich für den Humpen engagieren.
Ein ausgiebiges Hoch pünktlich zum Wiesn Anfang bescherte dem Ammersee für das zweite Septemberwochenende eine sehr ruhige Wetterlage und die 33 gemeldeten Crews konnten am Freitag das Willkommens-Weißwurstfrühstück im Augsburger Segler Club ziemlich entspannt angehen. Sämtlicher Restwind der Woche hatte um spätestens 11 Uhr die Segel gestrichen und machte auch so schnell nicht mehr von sich reden. Bis zum Aftersails-Bier an der seinesgleichen suchenden Drachenbar hieß es warten, reden, den ein oder anderen Spruch klopfen oder Schwank erzählen, ausharren und plaudern. Wettfahrtleiter Michi Erhard blieb kaum was anderes übrig, als den Start für den kommenden Tag auf 8 Uhr anzusetzen, um gegebenenfalls den thermischen Südwind am Ammersee auszunutzen. Der aber kam nicht. Wartend starten die Crews in den zweiten Tag.
Michi Erhard gehört zu der Sorte Wettfahrtleiter, die es genau verstehen, jedes Windfenster zu nutzen; bei gefühlter totaler Flaute und für Mitte September ungewöhnlichen Sommertemperaturen ging es tatsächlich am späten Nachmittag raus auf den See, um mit dem zwar instabilen, aber doch vorhandenen Nordostwind wenigstens eine Wettfahrt auf den Parcours zu bringen. Überrascht ob der zügigen Umsetzung des Starts, kamen einige Crews etwas verspätet über die Startlinie. Vorne setzte sich schließlich Matthias Glas mit Manuel Hauptmann und Bernhard Schäfer als erster im Ziel durch, gefolgt von Peter Fröschl auf 2 und Gabi Körner mit Andreas und Anna Lohmann auf 3. Eine weitere Wettfahrt ließen die Windbedingungen nicht zu, ein oder zwei Aftersails Bier(e) an der Drachenbar »Frankies Bar« umso mehr.
Der Drachen Humpen wäre nicht der Drachen Humpen, wenn es nicht ein rauschendes Fest am zweiten Abend gäbe. Bis nachts um zwei wurde gefeiert und getanzt, bevor es dann erneut bei Südwind – dafür dann nicht ganz so früh – auf die Bahn gehen sollte. Gesagt getan: Um 9:30 Uhr verließen die Boote nach einem kleinen charmant improvisierten Frühstück den Hafen. Bei sanften Bedingungen kamen immerhin zwei weitere Wettfahrten zustande. Wie am Vortag waren auch hier wieder die Leichtwindspezialisten gefragt. Ein recht dominanter Kipper in der zweiten Wettfahrt wirbelte das Feld nochmal ordentlich durcheinander.
Einen ersten Tagessieg holte Christian Einfeldt mit Peter Liebner und Johannes Ebeling, vor Hannes und Maximilian Braun zusammen mit Wolfi Finckh. Das zweite Bullet ging an Ingo Ehrlicher zusammen mit Sohn Anton und Tommi Auracher vor dem späteren Gesamtsieger Peter Fröschl mit Nikolaus stoll und Antonia Kölliker.
Schnellste Steuerfrau wurde Gabi Körner zusammen mit Andi und Anna Lohmann, Helena Krauthauf, die jüngste Steuerfrau im Feld kam auf Rang 24.
Der Hanns Cotta-Erinnerungspreis für den Steuermann des punktbesten, am Ammersee beheimateten, Drachen ging an Franz Rau, der tzsammen mit Frederik Rau und Jörg Mößnang angetreten war. Den Hans Schaffner-Erinnerungspreis für den jüngsten Vorschoter oder für die jüngste Vorschoterin im ersten Drittel der teilnehmenden Boote bekam Anton Ehlicher.
Text & Fotos: Sina Wolf