Frühlingspreis in Winterluft
Saisonauftakt am Ammersee: "Arbeitssegeln" bei gefühlt Null Grad, dafür mit umso stolzeren Gesichtern und wohlig warmen Aftersails Bier.
©Michi Lipp
Ammersee. ASC. 20.- 21.April 2024. Die ersten beiden Drachenregatten an aufeinanderfolgenden Wochenenden schon im April anzusetzen, das hat sich im ASC schon vor Jahren sehr bewährt, scharren die Drachensegler doch mit den Hufen nach der Winterpause endlich wieder regattieren zu können. So hatte der Frühlingspreis am 20./21. April dieses Jahr ein Meldeergebnis von 21 Drachen mit Beteiligung aus Hamburg, Berlin, Rheinland, Chiemsee, Starnberger See und natürlich dem Ammersee auch vom Ostufer aus dem HSC und dem ASViM und zehn Teams vom heimischen ASC. Allerdings war ein bischen Schwund, nachdem der Wetterbericht einen Kälteeinbruch mit Frost in den Nächten, Niederschlag der auch tagsüber in Schnee übergehen kann und Wind bis über 20 Knoten angesagt hatte. So gingen 19 Drachen bei diesen winterlichen Bedingungen an den Start, wobei der Wettergott zum Thema Niederschlag ein echtes Einsehen hatte: Wenn man von der bitteren Kälte einmal absah – aktive Wärmepads an den Nieren sind zusätzlich zu vielen Schichten Skiunterwäsche ein echter Tipp – dann hatten wir am Samstag geniales, trockenes Drachenwetter mit von 3 auf 5 Beaufort stetig zunehmendem Nordwestwind, den Wettfahrtleiter Michael Erhard in gewohnt routinierter Manier in vier perfekte Wettfahrten umsetzen konnte.
Beny Gäch (ASC) mit Florian Abele und Christiane Serini machten es Vinci Hösch (CYC) mit Peter Liebner und Pia Dörr schwer, das Feld zu dominieren. So strichen beide jeweils einen Dritten nach vier Wettfahrten und standen mit 4 Punkten (Vinci) bzw. 5 Punkten (Beny) am Samstagabend oben auf der Liste. Nur Magdalena Gründt (VSaW) mit Stefan Gründt, Ben Löken und Wieduwild Mewes konnte auch einen Ersten und einen Zweiten am Samstag ersegeln und war mit 8 Punkten Dritte nach vier Wettfahrten und einem Streicher.
Die gut geheizte Drachenbar in der ehemaligen Clubwerft war ein kurzweiliger Ort zum Auftauen und der Schweinebraten vom Metzger Gall aus Schondorf ein kulinarischer Höhepunkt – der Aufenthalt im ASC ist immer eine Reise wert.
Am Sonntag mussten wir aber alle nochmal raus, bei „nur“ 17 Knoten Windvorhersage und ansonsten gleichen Bedingungen wie am Vortag – aber Michi Erhard konnte auch diese letzte Wettfahrt schon bis Mittag ohne besondere Vorkommnisse einsammeln. Erst beim nach Hause segeln ging ein Graupelschauer mit richtig kalten Böen durchs Feld, aber nach 10 Minuten war schon wieder alles vorbei. Am Gesamtergebnis hat sich bis zum Sechsten Platz nichts geändert durch die letzte Wettfahrt: Familien Wolfgang, Ursula und Dr. Felix Schneider (ASC) wurden gesamt Vierte, Micki Liebl (MYC) mit Mathias Höfer und Florian Wahl gesamt Fünfte und Florian Bauer (ASC) mit Giso Kleinmann und Gregor Berz gesamt Sechste. Erst Familie Fabian, Sarah und Herbert Eisenlohr (MYC) konnten sich durch ihren Tagessieg im letzten Rennen an Manfred Belgardt (HSC) mit Fritzi Geppert und Bene Nagel vorbeischieben auf den Siebten Rang.
Insgesamt ein genialer Saisonauftakt im ASC und am nächsten Wochenende geht es nahtlos mit der Flottenmeisterschaft weiter, viele Drachen bleiben gleich da und für einige geht es direkt danach ab dem 1. Mai zum Grade 1 Grand Prix nach Riva am Gardasee – die Drachensaison in Süddeutschland ist eröffnet!
Drachenreporter: Gregor Berz
Ergebnis: Frühlingspreis 2024