18.11.2019 – News

Europapokal der Grand Prix Serie

Im Finale der besten internationalen Drachensegler überzeugt Nicola Friesen mit Vinci Hoesch und Aleksey Bushuev als einzige Steuerfrau und als schnellstes deutsches Team.

Puerto Portals. 15.-16. November 2019 – Das Finale der Besten. Die Internationale Drachenklasse hat 2019 mit dem Europapokal der Grandprix-Serie erstmals einen Preis geschaffen, der das beste Team einer gesamten Saison auszeichnet – nicht einfach durch Punkte, sondern am Ende hart erkämpft in Qualifikationsläufen und KO-Ausscheidungen wie man es aus der ‚Star Sailors League‘ kennt. Die deutsche Flotte war in diesem internationalen Spitzenfeld überproportional gut vertreten, unter den 20 schlussqualifizierten Teams für das Finale waren fünf deutsche Teams.

Nicola Friesen vom NRV behielt bei den DRAGON EUROPEAN GRAND PRIX FINALS in der Bucht von Palma bis zum Ende die Nerven. Zusammen mit Vinci Hoesch und dem Russen Aleksey Bushuev segelte sie auch in den letzten finalen Rennen Schenkel für Schenkel hervorragend und fährt nun als grandios Gesamtvierte vom Europacup-Finale der Drachen in Puerto Portals heim nach Deutschland.

Grandprix für Grandprix konnte sich über das Jahr 2019 jedes international aktive Drachenteam beweisen; in Cannes, Cascais, Kühlungsborn und Puerto Portals mussten die Crews zeigen, dass sie am Ende zu den konstant 20 Besten gehören werden und sich damit für das Finale qualifizieren. Aus der deutschen Flotte gehörten zu diesen 20 besten neben Nicola Friesen die amtierenden deutschen Meister, Stephan Link (Bayerischer Yacht-Club) mit Frank Butzmann (VSaW) und Michi Lipp (DTYC), Marcus Brennecke (BYC) mit Jochen Schümann und Ingo Borkowski, Otto Pohlmann (BYC) mit Mateusz Kusznierewicz und Simon Frey sowie als Corinthian Mannschaft Philipp Dohse mit Nicola Dohse, Volker Kramer und Caspar Dohse (alle NRV) – das allein schon eine grandiose Leistung.
Für das finale Finale mussten sich die Top Ten dieser 20 Crews nun zuerst in vier Fleetrennen für die Ko-Läufe qualifizieren, dann ging es im Viertelfinale, Halbfinale und Finale weiter,  Platz gegen Platz. Wer einen Fehler machte, war draußen.

Nicola Friesen hatte sich als Gesamtzweite des ersten Tages direkt für das Halbfinale qualifiziert und konnte sich so ein Rennen sparen, musste sich dann aber in einem Lauf mit plötzlich auftreten extremen Windböen und heftigem Gewitterregen in der Bucht von Palma gegen Grant Gordon, Pedro Andrade, Dmitry Samokhin, Bernardo Freitas und Martin Palsson behaupten. Als dritte schaffte sie den Einzug ins Finale, das dann bei sehr moderatem Wind unter den vier besten Teams ausgetragen wurde.
Es siegte das Team ‘Sophie Racing’ von Hugo Stenbeck, bei dem der portugiesische Olympionike und Volvo Ocean Race Segler Bernardo Freitas zusammen mit Martin Westerdahl und Lars Linger segelte. Zweiter wurde der ukrainische Olympiasieger und Drachenweltmeister Evgenii Braslavets mit Sergey Pugachev und Sergey Timokhov und dritter das russische Team Rocknrolla mit Dimitry Samokhin, Kasper Harsberg und Andrey Kirilyuk.

Nicola Friesen ist überaus glücklich mit ihrem vierten Platz, wenn auch es erstmal ungewohnt war, in einem so kleinen Feld zu segeln: »Das war kein Matchrace, aber auch kein wirkliches Fleetrace, und genau da haben wir auch einen klitzekleinen  Fehler gemacht – nach der ersten Tonne hätten wir unseren dritten Platz verteidigen müssen, aber da waren wir zu sehr im Fleetmodus…«.

Text: Sina Entzminger
Foto: Elena Razina