08.12.2024 – News

Samurai, Sushi, Matcha, & Sake

Eingeladen nach Fernost: Von einer Drachenregatta der ganz besonderen Art

©Kaz Nakajima | Biwako Dragon Invitation 2024

Knapp 30 Drachen eröffnen einen neuen “Place to sail” in Fernost. Schauplatz: Ein beinahe nigelnagelneuer Segelclub am größten See Japans für die größte japanische Drachenregatta nach den Olympischen Spielen von Tokio 1968. Bei der Yanmar Invitational Regatta gingen 28 Teams am Biwako-See nahe Kyoto an den Start, darunter knapp 20 internationale Top-Teams – eingeladen von Yanmar. Aus Deutschland dabei sind zwei Teams: Nicola Friesen mit Michi Lipp und Martin Westerdahl sowie der für den BYC startende Prinz Luitpold von Bayern mit Andy Martin und Wolfgang Dietz. Über 5 Tage erlebten sie ein schier unglaubliches Segelspektakel der ganz besonderen Art.

Der Club selbst ist gerade zwei Jahre alt und die Anlage unter allen Aspekten der Nachhaltigkeit gebaut, dabei zugleich traditionsbewusst und absolut zukunftsorientiert. Die Drachen sollen Grundlage einer hier entstehenden Segelstätte sein und die Biwako Yanmar Invitation Regatta der Startschuss für mehr.

Von dem Moment an, als die internationalen Teams ankamen, hätten die Gastgeber kaum mehr tun können. Die gestellten Drachen waren die neuesten Petticrows, und nachdem die Boote ausgelost worden waren, setzten die Crews ihre eigenen Segel, die sie selbst mitgebracht hatten.

Während die Teams auf dem Wasser waren und an zwei Trainingstagen Wind, Flaute und typische Tücken des größten japanischen Binnengewässers erkundeten, waren die Reisebegleiter der Segler eingeladen zu Trips an die historischen Stätten, Museen und Tempeln rund um Kyoto.

Nicht nur den Mitreisenden wurde eine unglaubliche Gastfreundschaft zuteil, auch die Segler erlebten eine Großzügigkeit und Aufmerksamkeit, wie man sie sich kaum vorstellen kann. Die Gastgeber kümmerten sich um jedes noch so kleine Detail, jede Frage war beantwortet, bevor sie überhaupt aufgekommen war. Jedes Team hatte einen persönlichen Betreuer, der sich um alles bemühte. Beinahe jeden Tag gab es ein neues Spektakel zu erleben, von Eröffnungszeremonie und Tagessiegererungen und Galadinner ganz zu schweigen.

Die Regatta selbst fand unter eher typischen Binnenseebedingungen statt. Wobei auch hier die Drehung und Stärke der Böen mit einer eigenen Besonderheit aufwarteten. Über 6 Wettfahrten sammelte beinahe jedes Topteam mindestens ein schlechtes Ergebnis ein.

Nicola Friesen segelte mit zwei dritten und einem zweiten Platz auf Rang 6, nur drei Punkte hinter dem drittplatzierten Dänen Bo Johansen mit Theis Palm und Kasper Harsberg. Sieger wurde Jan Eckert mit Tovar Mirsky und Frederico Melo an Bord vor JPN 56 mit Peter Gilmour, Yaji Yasuhiro und Sam Gilmour.

Die erlebte Gastfreundschaft setzte Maßstäbe, wie man sie in der westlichen Kultur fast gar nicht kennt, und so überschlugen sich im Chat die Worte der Dankbarkeit. Kaum einer hatte schon mal so ein Event erlebt:

“Outstanding” “loss of words” “unforgettable experience” “Deeply impressed”

Eine Begeisterung, die auch Nicola Friesen betonte: „Wir können unsere Dankbarkeit für die Einladung hierher kaum in Worte fassen. Es war mit Abstand die beste Veranstaltung, an der wir je teilgenommen haben.“

Text: Sina Wolf 

Biwako Dragon Invitation 2024