ILCA Olympionike gewinnt Drachen Grand Prix in Travemünde
Das Schwedische Team von IlCA Olympia Segler Jesper Stålheim (SWE 409) mit Leif Möller (Star Olympia Sydney 2000) und dessen Sohn Jens gewinnt bei traumhafte Bedingungen die Grade 1 Trophy im Rahmen der Travemünder Woche. Platz 1 in der Korinthian Wertung geht an die Schweden Martin Pålsson mit Berra Johansson und Göran Alm.
©Tom Körber ; Siegerehrung: ©Christian Beek, Travemünder Woche
Travemünde. Travemünder Woche 21.-23. Juli 2024. „Der beste Grand Prix seit langem“, „Wow, was für Segeletage“, und ein „Herrlicher Kampf bis zum Schluss!“ ,resümierten die Segelprofis quer durch die Bank die spannenden 7 Wettfahrten vor Travemünde.
Bis zum Schluss war es vorne unglaublich eng, und die Führung wechselte stetig zwischen den am Ende siegreichen Schweden, dem Schweizer Team von Jan Eckert mit Torvar Mirsky und Frederico Melo, das nun mit Silber heimfährt sowie dem drittplatzierten Schweden Jan Secher mit Richard Sydenham und Gerrard Mitchell in der Crew. Ganz lang war auch der gerade neu in die Klasse eingestiegene Christoph Töpfer mit Michael Koch und Markus Koy ganz vorne dabei. Nach einer Zeitstrafe und einem fünften Platz im letzten Rennen kam das beste deutsche Team am Ende auf Rang vier.
Der mehrfache Matchrace Weltmeister und Americas Cup Veteran Peter Gilmour, der ganz begeistert von Travemünde war und gar nicht glauben konnte, die Travemünder Woche erst so spät in seinem Seglerleben entdeckt zu haben, kam auf Rang 5 und erreichte sein Ziel „Topten“ damit deutlich.
Peter Gilmour, bekannt dafür, wie sehr er das Niveau im Drachen schätzt, wurde auch in Travemünde nicht müde zu betonen wie schwer es ist, in der Drachenklasse zu gewinnen. Im Interview gegenüber den Lübecker Nachrichten erklärte er: „Die Konkurrenz ist härter als im America’s Cup. Im Drachen sind alle Boote gleich, der Mensch macht den Unterschied.“
Und so ist es dann auch nicht verwunderlich, dass sich der amtierende Weltmeister Wolf Waschkuhn mit Joao Vidinha und dem ehemaligen Americas Cup Segler Charles Nankin auf Gesamtrang 7 ganz knapp dem Korinthian Preisträger Martin Pålsson mit Berra Johansson und Göran Alm geschlagen geben musste – punktgleich mit Evgeny Braslavetz. Der Ukrainer gewann 1996 vor Atlanta Olympia-Gold im 470er und war 2001 in dieser Klasse Weltmeister. Seitdem hat er seine neue Segelheimat im Drachen gefunden, war zweimal Zweiter (2013 und 2016) beim Drachen Gold Cup.Vor Travemünde segelte Braslavetz mit seiner Stammcrew, den italienischem Brüdern Andrea und Vittorio Zaoli.
Bester deutscher Korinthian Segler wurde der amtierende deutsche Meister vom Starnberger See, Philipp Ocker mit Florian Grosser und Oliver Davies, die mit einem Bullet im letzten Rennen den Grand Prix vor Travemünde auf Gesamtrang 9 beendeten.
Ex 470er und Bundesliga Seglerin Tanja Jacobsohn kam mit ihrem Mann Bernhard und Christian Möller auf auf Gesamtrang 10. Über vier Tage erlebten die Drachen in der Lübecker Bucht ein Segelfest vom feinsten. Die ersten beiden Tage wurde das hochklassiges internationales Drachenfeld mit champaign Bedingungen verwöhnt. Welle, Wind und Sonne. Tag drei forderte mit einem deutlich stärker als erwartetem Frontdurchgang die Skills der Drachensegler. Bei fast 25 Knoten kamen die Drachen dennoch mit den Bedingungen gut zurecht und tanzten in ihrer eigene kraftvollen anmutigen durch und durch powervollen Art durch die Wellen. Tag vier brachte bei drehenden Winden zunächst ein abgebrochenes Rennen, das dann aber etwas verkürzt doch noch über die Bahn ging.
Neu für den Grand Prix in Deutschland waren die „onwater checks“ vom ungarischen Vermesser Bence Toronyi. Torony ging an Tag zwei und drei auf nach den jeweiligen Platzierungen ausgesuchten Boote, um Mastposition, Segelnummern etc zu checken.
Drachenregattamanager Jan Wortmann, der sich um die Organisation des Grand Prix innerhalb der Travemünder Woche gekümmert hatte, schwärmte am Ende der Regatta von den vier Tagen: „Wir hatten so eine gute Wettfahrtleitung, die Betreuung rund um war perfekt und dann noch diese Bedingungen… es war einfach herrlich!“