19.10.2021 – News

Der Norden sucht seine Meister am Baldeneysee

Die ersten Titelgewinner der neugeschaffenen Norddeutschen Meisterschaft heißen Hans-Walter Fink, Alex Bösken und Christoph Zander.

©Jutta Fink

Baldeneysee. YCRE. 24.-26. September 2021. Zur neu ins Leben gerufenen “Norddeutschen Meisterschaft der Drachen” hat der Yachtclub Ruhrland Essen e.V. die Drachensegler aus den Flotten Nord, Berlin und Rheinland eingeladen. Der Termin kreuzte sich leider in diesem Jahr noch mit der Berliner Drachenmeisterschaft, so dass aus Berlin erwartungsgemäß keine Meldungen erfolgten. 

Ein dennoch sehr erfreuliches Meldeergebnis von 23 Booten ließ, bei einem Ranglistenfaktor 1,4 und sieben angesetzten Wettfahrten, auf spannende Rennen hoffen. Neben Teams aus der Rheinlandflotte begrüßte der YCRE Gäste aus Belgien, den Niederlanden, aus dem Rheingau und aus Hamburg.

Am ersten Wettfahrttag (Freitag) wurden bei bedecktem Himmel und Wind zwischen 4 und 7 Knoten zwei schöne Wettfahrten gesegelt. Zum Glück war es sehr mild und regenfrei. Wieder zeigte sich die Überlegenheit YCRE Clubmitglieds Ben van Cauwenbergh (BEL 80) und seiner Crew mit einem 2. und einem 1. Platz. Schon hier sei gesagt, dass Ben diesen 2. Platz als Streicher gefahren hat !! Aber auch Jan Bakker (NED 438) mit Sohn Dominic (zu zweit !) waren hier schon auf Platz zwei, was sie auch bis zur Endauswertung blieben. Respekt, denn die stark böigen Windverhältnisse auf dem Baldeneysee haben alle Teams zur Höchstleistung herausgefordert.

Zur Abendeinladung der Drachenflotte Rheinland haben sich Clubhaus und Hafen des YCRE besonders herausgeputzt. Bei Einbruch der Dunkelheit wurden Hafen und Mole wunderbar illuminiert, wie man es von großen Yachtclubs im Mittelmeer kennt, so dass bei weiterhin lauen Temperaturen daher alles draußen stattfinden konnte. Dieser Stimmung und diesem Ambiente angemessen, servierte der Clubwirt Leckeres vom Grill mit Salat und ganz besonderen Grillsoßen. Auch die Getränke gehörten zur Einladung, was einen langen Seglerabend bei bester Stimmung zur Folge hatte.

Am Samstagmorgen kamen alle Boote nur mühsam zum Startschiff, da der Wind noch auf sich warten ließ. Schließlich wurde die erste, von drei bis vier an diesem Tag geplanten Wettfahrten, erfolgreich durchgeführt. Der zweiter Start erfolgte im Anschluß, musste jedoch wegen stark abflauender Winde auf dem letzten Vorwindkurs abgebrochen werden; sehr zum Bedauern von Ben, der mit großem Vorsprung das Lee-Gate schon fast erreicht hatte. Auch mit diesem Abbruch hat der Wettfahrtleiter Martin Jahrmarkt – wie auch bei den übrigen Läufen – alles richtig gemacht, denn die herrschenden Windverhältnisse stellten auch an die Wettfahrtleitung höchste Ansprüche, was das Auslegen der Startlinie und Bahn für 23 Drachen und die richtige Abschätzung der Bahnlänge anging.

Nach einem geschleppten “Hafenrennen” gab es erst einmal das übliche Hafenbier, das bei nun sommerlichen Temperaturen und Sonnenschein besonders gut schmeckte. Die Clubgastronomie reagierte auf das frühe Ende der Wettfahrten flexibel, indem das Abendessen auf 16 Uhr 30 vorgezogen wurde. Es gab leckeres Roastbeef mit ebenso leckeren Bratkartoffeln und Remoulade. Ein großes Lob gilt dem Clubwirt und seinem Servicepersonal. In Grüppchen wurde noch zusammen gesessen, aber der Abend klang deutlich früher aus als zuvor, zumal Ben für unsere ausländischen Gäste und ihre Begleitung noch einen Besuch seines Balletts „Schwanensee“ im Aalto-Theater in Essen organisiert hatte.

Am Sonntagmorgen wurde eine zunächst gesetzte Startverschiebung recht bald aufgehoben und die Boote liefen zum Start aus. Es folgten zwei tolle Wettfahrten bei 4 – 8 Knoten Wind. So richtig wollte der Wind – wie eigentlich immer – seine genaue Richtung nicht verraten. So wurde bei Wind aus SW mit enormen Drehern dennoch fair gesegelt. Für den Start der zweiten Wettfahrt waren allerdings drei Versuche nötig. Insgesamt wurden an den drei Tagen statt sieben nur fünf Läufe mit einem Streicher durchgeführt.

Bei der um 16 Uhr 15 stattfindenden Preisverleihung wurden folgende Preise vergeben:

– der Wanderpreis der Drachenflote Rheinland für den Westfälischen Meister und die Punktpreise für das erste Drittel der platzierten Teilnehmer
– der Pokal für den Gewinner der Norddeutschen Meisterschaft
– der (neue) Wanderpreis des Drachenpaten YCRE
– Urkunden des Seglerverbands NRW für die drei besten Teams aus NRW

Zu den Wanderpreisen ist folgendes zu sagen:
+ BEL 80: Ben van Cauwenbergh, Nadia Deferm, Richard van Rij gewinnen als Erste der Gesamtwertung den Wanderpreis der Flottenmeisterschaft
+ GER 972: Hans-Walter Fink, Alex Bösken, Christoph Zander gewinnen als Dritte der Gesamtwertung, den Wanderpreis der Norddeutschen Meisterschaft, denn die beiden vor ihm liegenden ausländischen Steuerleute Ben van Cauwenbergh (Belgien) und Jan Bakker (Niederlande) gehören nicht dem deutschen Drachengeschwader an.
+ GER 1136: André Schenten, Peter Hoffmann, Stefan Küpper gewinnen als Fünfte der Gesamtwertung den Wanderpreis des Drachenpaten – nach der Stiftungsvorgabe – als vierter Drachen vom Baldeneysee

Helmut Kraus hat Bilder gemacht, die über seine Webseite helmutkraus.de abrufbar sind:

Wie zu hören war, hat es den auswärtigen Gästen am Baldeneysee und im YCRE sehr gut gefallen, so dass wir uns auch für andere Regatten gern erneut als Gastgeber anbieten. Auch wir von der Drachenflotte Rheinland fanden das lange Wochenende ganz toll und freuen uns auf ein Wiedersehen.

Die nächste Norddeutsche Meisterschaft ist in 2022 in Berlin. Der Termin steht noch nicht fest. In 2023 ist die NDM dann im Norden – und setzt sich in dieser Reihenfolge rollierend fort.

Allen Teilnehmern/innen und Lesern/innen wünschen wir eine schöne Rest-Saison 2021.

Text: Arnold Dees, GER 912, Drachenpate des YCRE
Bilder: Jutta Fink

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