Sanremo. 4.-8. April 2022. Nach einer gefühlt viel zu langen internationalen Segelpause startete das Jahr 2022 mit der topbesetzen Euro vor der italienischen Riviera Küste im Yachtclub Sanremo. Äußerst professionell aufgezogen unter der Obhut von Wettfahrtleiter Nino Shumeli – der auch die WM leiten wird – überzeugte die Veranstaltung durch und durch und brachte für die Teilnehmer Segellaune pur.

Während der erste und zweite Tag vor allem mit blauem Himmel und herrlichen Windverhältnissen von sich reden machten, zeigte sich das Revier fortan mit tricky Bedingungen. Gepaart mit hohen Wellen, die sich vom Wind in die Bucht auflaufend mit einer aus der Bucht auslaufender Dünung kreuzte, forderte die Euro  – allen voran dann der letzte Tag – vor Sanremo viel Kommunikation an Bord und Gespür für die Gesamtheit von Boot, Welle, Wind und Segel, um ganz nach vorne zu fahren.

Am besten gelang dies aus deutscher Sicht Ingo Ehrlicher (BYC) mit Malte Philipp und Thommi Auracher in der Crew, die auf einen hervorragenden vierten Gesamtrang segelten, knapp dahinter Nicola Friesen (NRV)  mit Vinci Hoesch und Kilian Weise auf Platz 6. Christian Einfeld (NRV) segelt mich Michael Lipp und Oliver Baltes auf Platz 11!

Noch weiter vor schafften es Philipp Ocker (MYC), Florian Grosser und Oliver Davies, die auf Gesamtrang 12  Zweite in der Korinthian Wertung der Euro 2022 in Sanremo wurden (Anmerkung: Anfangs wurde Philipp Ocker als Sieger gefeiert, da die am Ende ersten Korinthian – das österreichische Team Christoph Skolaut, Martin Lutz und Georg Skolaut ursprünglich fälschlicherweise als Profi-Crew gemeldet waren.)

Gesamterster wurde der Schweizer Wolf Waschkuhn mit dem südafrikanische America’s-Cup-Segler Charles Nankin und dem J70 Weltmeister  Ruairidh Scott in der Crew. Das Team zählt nun in Sanremo drei Siege in Folge –die Paul&Shark Trophy 2021, die Paul&Shark Trophy 2022 und nun die Euro.

Silber ging an POR 89 „PETTI PORTUGAL“ von Pedro Andrade mit Adam Winkelmann und Jorge Pinheiro de Melo . Bronze holte der Niederländer Pieter Hereema  zusammen mit Lars Hendriksen und Herve Cunningham.

Von Bord der Dottore Amore (GER 77) von Ingo Ehrlicher hört man beinahe ausschließlich lobende Töne und vor allem Freude: »Wir sind überglücklich über unseren vierten Platz, eingedrungen in die Phalanx der absoluten  ‘Vollprofis und Vielsegler‘«.

Das DGG war insgesamt sehr stark mit 16 Teams an der italienischen Riviera vertreten, davon 7 Profi-Crews und 9 Korinthian.

Als Profi gemeldet hatten:

Olaf Sternel mit Mario Wagner und Stefan Waack, (HSC), Christof Wieland mit Peter König und Filipe Silva (BYC), Ingo Ehrlicher mit  Malte Philipp und Thomas Auracher, (BYC), Kai-Michael Scharper mit Markus Koyund Rasmus Nielsen (MYC), Nicola Friesen mit Vinci Hoesch und Kilian Weise (NRV), Wolfgang R. Bays mitRobert Stanjek und Stefan Hellriegel (YCRE) sowie Christian Einfeld mit Michael Lipp und Oliver Baltes(NRV).

Zu den 9 Korinthian-Teams zählte: Axel Wilde mit Annika Wilde und Alexander Bosken, (YCRE), Hannes Holländer mit  Arne Hubregste (NRV), Thomas Scherer mit Antom Scherer und Stefan Strauch (BYC), Philipp Ocker mit Florina Grosser und Oliver Davies, (MYC), Andre Schenten mit Stefan Küppers und Peter Hoffmann(ETUF Essen), Peter Fröschl mit Micki Liebl und Michael Ziller (MYC), Benjamin Morgen mit  Karl Morgen und Michael Haidinger (NRV), Benedikt Gaech mit Florian Abele und Vivian Zbil (ASC) sowie Götz Leimkuhler mit Albrecht Bialas und Frank Zaun (YCRE)

Für viel Gesprächsstoff sorgte, dass der amtierende Weltmeister Andy Beadsworth nach dem vierten Rennen aufgrund eines Protestes vom technischen Komitee disqualifiziert wurde: Statt der erlaubten 5mm, lies sich der Mast um mehr als 15 mm verschieben. Dieser ‚Trickserei‘ schoben die Vermesser nun einen Riegel vor.

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Text: Sina Wolf