03.10.2020 – Rheinland

LANDES­MEIS­TER­SCHAFT DER DRACHEN

Baldeneysee. Yachtclub Ruhrland e.V. Essen. 26.-27. September 2020. Im “CORONA-Ausnah­mejahr” konnte zur Landes­meis­ter­schaft, trotz oder wegen CORONA, ein Spitzen-Meldeer­gebnis mit 22 Teilnehmern (sic!!!) verzeichnet werden. Die Werbetrommel hatte also gewirkt. Besonders ist auch der Crewaus­tausch zu erwähnen, um alle gemeldeten Boote mit voller Besatzung auszustatten. Leider konnten zwei Boote nicht starten, da in einem Fall die Crew aus einem Risiko­gebiet kam und im anderen Fall ein Vorschoter erkrankt ist.

Gespannte Betrieb­samkeit war am Samstag Vormittag zu verzeichnen. Alle warteten auf den Wind, der da kommen sollte – wenn auch aus der ungüns­tigsten Richtung. So begann die Wettfahrtreihe zunächst mit einer langen Startver­schiebung. Das Startboot lag am Clubsteg des YCRE fest, an dem die meisten Teilnehmer beheimatet sind und auch die Boote der Gäste zu Wasser gelassen wurden. Weil das Segeljahr 2020 bisher nicht viele Möglich­keiten für Trimm- und Speedver­gleiche hatte, waren erstaunlich viele Drachen auf dem Wasser und segelten erwartungsvoll auf und ab. So lange bis an den Start einer Wettfahrt kaum noch zu glauben war und die schönen Boote nach und nach wieder auf den Liegeplätzen verschwanden. Doch dann, gegen 16 Uhr, ein hoffnungs­voller Wind und die Βeendigung der Startver­schiebung. Also Auslaufen und in Startbe­reit­schaft gehen. Ein schöner Start und zunächst eine gut segelbare Kreuz ließen hoffen. Doch dann der jähe Abbruch, weil der Wind einzuschlafen drohte und die Mindest­ge­schwin­digkeit nicht einzuhalten war. Schade, aber richtig von der Wettfahrt­leitung entschieden. Das seltene Bild, von 20 Drachen auf dem wenig befahrenen See, war schon beeindruckend für die Teilnehmer und Zuschauer.

Bei der Rückkehr zum YCRE wurden die Teilnehmer mit einem Hafenbier von unserer Hauswartin Jutta Härter unterstützt von Jutta Fink empfangen. Wegen der Corona-Abstands­regeln fand die Kommuni­kation im Wesent­lichen von Boot zu Boot statt. Unser Clubwirt eröffnete dann die Ausgabe des bajuva­rischen Segler­essens mit Leberkäs-Semmel und Obazten in der Eingangshalle des Clubhauses. Breit verteilt und in kleinen Gruppen wurde gegessen und der erste Regattatag ungewöhnlich früh beendet.

Für Sonntag­morgen 10 Uhr 30 war der Start angesagt. Statt des angekün­digten Regens war es trocken, fast freundlich, aber kalt. Ostwind mit 2 Windstärken – mal mehr mal weniger. Der Start fand dann genau auf der anderen Seeseite statt, was einen langen Anmarsch bedeutete. Dafür wurden wir dann mit vier herrlichen Läufen belohnt (M 3 / 5 – 2) (nur für Insider verständlich). Dem Wettfahrt­leiter Rainer Hasselmann und seinem Ruhrland-Team, verstärkt wie immer durch Wolfgang Jentsch vom WSB auf dem Startschiff, ist es gelungen, das optimale Windfenster aus Ost vollständig zu nutzen. Da nur Drachen am Start waren, erfolgten die Wettfahrten Schlag auf Schlag. Bei der letzten Wettfahrt wurde der Zieleinlauf, nach der zweiten Kreuz, an die Luvtonne verlegt, um dem nachlas­senden Wind gerecht zu werden. Es waren spannende Rennen, mit den typischen Winddrehern und der ständigen Suche nach der Seite mit mehr Wind. Alle Teilnehmer waren engagiert und fair bei der Sache, so dass sich die Platzie­rungen der einzelnen Läufe (siehe manage2sail) ziemlich durchmischten.

Am Ende gab es ein klares Ergebnis und unser Clubmitglied Ben van Cauwenbergh (BEL 80) mit Nadja Deferm (seiner Ehefrau) und Richard van Rij wurden Erste !!! Glückwunsch lieber Ben zu dem Ergebnis. Zweiter wurde André Schenten (GER 1136) vom ETUF mit Stefan Küppers und Peter Hoffmann. Auf den dritten Platz kam Ulli Kapteina (GER 1086) mit Bart Peeters und Remco van den Berg. Glückwunsch den Siegern !!!

Wie schon im letzten Jahr wurde damit Ben, Belgier mit Wohnsitz und Clubzu­ge­hö­rigkeit in Essen, wieder Landes­meister NRW in der Drachen­klasse.

Bemerkenswerte Ergebnisse erzielten auch unsere jungen Segler Martin Jahrmarkt und Niels Auhagen, sowie die älteste Crew um unseren Freund Ric Stiens mit Hubert Baron und Wolfgang Glaser (Gesamtalter der Manschaft über 230 Jahre) !!! Daher sei hier noch einmal auf die Ergebnisliste verwiesen. Weiter so !

Corona-bedingt ohne Preisver­teilung klang das Regatta­wo­chenende aus. Unser aller Dank an die Wettfahrt­leitung, die Organi­satoren und Helfer, die Küche und den Service muss daher auf diesem Weg erfolgen.

Alle Segler sind sicher mit einem guten Gefühl nach Hause gefahren und träumen schon jetzt von den “Letzten Pötten” am 10. und 11.Oktober. Da sind wieder 20 Boote erwünscht.

In dieser freudigen Erwartung grüßt der Drachenpate und Autor
Arnold Dees GER 912

Bilder: Jutta Fink und Wolfgang Glaser

Ergebnis: manage2sail