26.07.2023 – News

Nervenkrimi IDM 2023

Philipp Ocker, Florian Grosser und Oliver Davies werden Deutsche Meister 2023 !!! Wie im vergangenen Jahr holen Jan Woortman, Markus Koy und Caspar Dohse den Vizetitel und Bronze geht an die Deutschen Meister von 2022 Ingo Ehrlicher, Malte Philipp und Thomas Auracher.

Fotos: ©Tom Körber

25. Juli 2023. Was für einen nervenaufreibender Tag bot da diese Drachen IDM 2023 zu ihrem Finale: Wind mit 100 Grad Drehern in allen Stärkenvariationen, 5 Starts, drei abgebrochenen Wettfahrten – nach mindestens 60-75 Prozent der gesegelten Bahn, ein untergegangener Drache nach Frontdurchgang mit über 30 Knoten, 6 Stunden Wasserzeit und am Ende ohne neue Ergebnisse dafür mit neuem deutschen Meister: Philipp Ocker, Florian Grosser und Oliver Davies gewinnen mit 4-1-3-3-4 und 2 Punkten Vorsprung die deutsche Meisterschaft 2023!! Silber geht an die amtierenden Vizemeister Jan Woortman, Markus Koy und Caspar Dohse. Bronze holen die Deutschen Meister vom vergangenen Jahr Ingo Ehrlicher, Malte Philipp und Thomas Auracher.  

Dabei brauchten mindestens die vorderen fünf am Finaltag Nerven wie Stahlseile – mit jedem Rennen waren die Plätze anders verteilt, zweimal war Woortman gefühlt schon deutscher Meister, zweimal wäre Nicola Friesen noch aufs Podium gesegelt, zweimal wäre Ingo Ehrlicher beinahe Vierter geworden, einmal hätte der amtierende Weltmeister einen souveränen Tagessieg gesegelt, aber immer wieder: Abbruch der Wettfahrt. Und das, nachdem in der ersten abgebrochenen Wettfahrt des Tages ein Drache während eines Frontdurchgangs innerhalb von gefühlt 10 Sekunden untergegangen war.  Noch bei der Siegerehrung waren die Segler sichtlich durch.

Aber auch die Tage zuvor hatten einiges an Spannung zu bieten gehabt, zumal der Wind von Anbeginn vor allem eins war: tricky, drehend und in der Stärke markant variabel. Das Wetter dazu: nass und regnerisch, durchsetzt von Schauern, ab und an ein Stückchen Sonne, ansonsten recht grau, dafür alle Wettfahrten stets heiß umkämpft und mit vielen Führungswechseln. Noch am Anfang des dritten Tages lagen die Chancen aufs Podium mindestens bei den Top Ten. Über die gesamte Serie relativ viele Uniform-Starts brachten entsprechend viele Streicher mit sich und wirbelten die Ergebnisse durcheinander.

Die regelmäßigen Winddreher von über 30 Grad machten es der Wettfahrtleitung wie auch den Seglern nicht leicht; manch eine Entscheidung zeigte sich bald als fatale Fehlentscheidung und machte aus vorne liegenden plötzlich hinteres Mittelfeld, aus dem es sich wieder galt nach vorne zu arbeiten.

Auf dem Priewall im Passathafen gelegen genossen die Drachensegler die IDM, erstmals seit vielen Jahren wieder während der Travemünder Woche. Bei Freibier ließ man zurück vom Wasser den Tag Revue passieren und bejubelte die Tagessieger, die neben Applaus  zahlreichen Sachpreise bekamen.

Jan Woortmann und Caspar Dohse, die die IDM in Travemünde organisiert hatten, bekamen viel Lob und Anerkennung und DSV Präsidentin Mona Küppers betonte in ihrer Ansprache bei der Eröffnung der IDM, wie schön sie es findet, die Drachen wieder in Travemünde zu sehen.

Zur Siegerehrung fiel sowohl Priwallfähre also auch ihr Ersatz aus, so dass kurzfristig umgeplant wurde und die Preisverleihung im Hotel Slowdown vor dem Passathafen stattfand. Ohne Podium und mit einigen Preisen weniger, die nun über den Postweg ihre Adressaten fanden, trotzdem der passende Abschuss für eine IDM, die den Titel Nervenkrimi mehr als verdient hat.

Im kommenden Jahr geht’s an der selben Stelle  – mit den ein oder anderen optimierten Aspekten  – weiter;  dann nicht als IDM, sondern als Grand Prix. 

 

Alle Ergebnisse unter manage to sail

Sina Wolf

Fotos: ©Tom Körber

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