Traumwetter beim Pfingstpreis der Drachen in Tutzing
Wieland-Crew gewinnt nach fünf Wettfahrten vor Reuter und Schattan

Den „Pfingstpreis“ des Deutschen Touring Yacht-Clubs (DTYC) in der Drachen-Klasse haben nach fünf Wettfahrten Christof Wieland, Mathias Perret und Peter König (BYC) mit großem Vorsprung gewonnen. Auf Rang zwei kam die Crew von Nico Reuter (Münchener YC) vor der von Michael Schattan (Münchener RSV). 44 Mannschaften waren am Start und erlebten zwei wunderbare Segeltage vor Tutzing.

Wolkenloser Himmel und Nordostwind mit zwei bis drei Beaufort, in Böen bis vier, empfing die Segler schon am Samstag. Drei jeweils etwa 75-minütige Läufe ließ Wettfahrtleiter Martin Bittner nacheinander segeln. Knapp sechs Stunden waren die Segler auf dem Wasser. Abends lagen Christof Wieland, Mathias Perret und Peter König mit den Plätzen 3-4-1 bereits mit sechs Punkten Vorsprung in Führung. „Wir sind beim Start in der Mitte raus, waren oben etwa Fünfzehnte. Vor der zweiten Kreuz haben wir das linke Fass genommen und sind geradeaus in die Seemitte gefahren. Dort haben wir einen Zieher mitgenommen – und das war’s“, beschrieb Wieland die vorentscheidende dritte Wettfahrt, bei der sie als Erste ins Ziel gekommen waren. „Als Vorschoter fahren ist schon anstrengend“, kommentierte Perret den Rollenwechsel, denn sonst steuert er auf seinem Drachen selber. In der zweiten Wettfahrt hatten sie beim Bergen den Spinnaker zerrissen. Den Ersatz-Spi mussten sie aus dem Cockpit fahren anstatt aus der Spinnakertüte am Bug. Erst in der kurzen Pause vor der dritten Wettfahrt wurde der Ersatz-Spinnaker in das komplexe Unterdecksystem des Drachens eingefädelt.
„Es war anstrengend, wir hatten 80 Kilo zu wenig“, kommentierte Michael Schattan, der Sieger in der zweiten Wettfahrt. Mit Fritzi Geppert und Janine Friedl segelte er mit zwei Frauen im Vorschiff. „Es war schwierig zu segeln, man musste extrem aufmerksam segeln und permanent dran bleiben“, so Schattan. „Tut mir leid, wir müssen schon wieder wenden“, kündigte er den beiden Damen die häufigen Manöver an, die den Winddrehern geschuldet waren. Bei häufigen Böen mit vier Windstärken waren die Frauen am Limit.

Gar nicht zufrieden war Ex-Weltmeister Markus Glas (BYC): „Wo wir waren, war es falsch. Da waren Löcher und Dreher drin – und du siehst es nicht, der Wind war plötzlich da.“

Wettfahrtleiter Martin Bittner ließ sich am Sonntag dann Zeit, ehe er mit einer leichten Brise aus Nord die Segler wieder aufs Wasser schickte. Mit einem erneuten Tagessieg zog Schattan nun gleich mit Wieland, Denn ab der vierten Wettfahrt kam ein Streicher ins Spiel. Das fünfte Rennen war also entscheidend. Wieland kontrollierte seinen direkten Gegner und kam als Dritter ins Ziel – das reichte für den Gesamtsieg. Schattan lag deutlich dahinter: Mit Platz 13 rutschte er sogar noch auf den dritten Platz im Gesamtergebnis ab. Mit einem Sieg in der letzten Wettfahrt verbesserte sich dagegen Nico Reuter (mit Michael und Poldi Obermaier) auch insgesamt auf Rang zwei.

Neun Punkte trennten die ersten beiden Teams, dann war fast immer nur ein Punkt abstand zum nächsten. Beste Crew des gastgebenden DTYC wurden Dieter, Michael und Anne Cybok auf Rang 16. (DTYC)