Starnberger See. MRSV. 22./23. August 2020. Segeln in Coronazeiten: Der Deal beim MRSV war – ‘Segeln ohne Landveranstaltung’ – allein die mit Abstand gut machbare Steuerleutebesprechung fand statt, ansonsten ging es beim Starnberger Drachenpreis schlicht und einfach um’s Segeln, was grundsätzlich schon einfach fantastisch ist, wobei es diesmal eben nicht einfach war: Winddreher und Löcher machten Wettfahrtleitung und Regattateilnehmern zu schaffen:

Nach einem traumhaften Sommerabend am Freitag vor der Regatta präsentierte sich der Starnberger See am Samstag  regnerisch und vor allem mit wenig und launischem Wind.Wettfahrtleiter Dominik Wördehoff vom Seebrucker Regatta-Verein  musste nach der Steuerleute-Besprechung dann auch erst einmal AP setzten und die Drachencrews warteten in ihren Vereinen auf Wind. Bedingt durch die Corona-Schutzmaßnahmen gab es, außer der Steuerleute-Besprechung, keine Veranstaltungen im MRSV. Die Crews trafen sich ausschließlich auf dem Wasser.  Mit 27 Meldungen waren es aufgrund der Ferien und der Verschiebung des Termins nicht ganz so viele Crews wie im vergangenen Jahr, aber immer noch ein starkes Feld.

Um 13:30 Uhr konnte nach einigen Winddrehern der erste Start bei einer Windstärke von ca. 10 kn aus NW-N erfolgen. Thomas Walzer, Annika Freund und Klaus Albert, (alle vom Bayerischen Yacht Club,) zeigten mit ihrer Endavour gleich im ersten Rennen, dass sie mit den schwierigen Windverhältnissen an diesem Wochenende am besten klarkommen und gewannen die erste Wettfahrt. Die zweite Wettfahrt, die um 14:25 Uhr bei ebenfalls fast 10 Kn Wind (NW-N) dafür aber mit starkem Regen startete, wurde zum Lotteriespiel mit dem Wind, der kurz vor dem Ziel an den Luvtonnen komplett einschlief. Nur 10 Boote schafften es innerhalb des Zeitlimits in das Ziel, als erster und dass sicher nicht nur Dank seines Namens Oliver Glück (Bayerischer Yacht-Club) mit Christian Janas, Ines Roßley und Andrea Janas (alle Münchner Yacht-Club). Danach ging es per Schlepp oder per Holzwind zurück in die Häfen.

Die Vorhersagen für den Sonntag waren nicht viel besser, aber gegen Mittag frischte es etwas auf und der Start erfolgte um 12:10 bei 5 Kn Wind aus SW. Auch diese Wettfahrt wurde ein Poker mit dem Wind. Der „Red Snapper“ mit Martin Bittner, Klaus Linder und Manfred Gröschel (alle Deutscher Touring Yacht-Club) konnten den Wind am besten lesen und gewannen diese Wettfahrt. Bei der letzten Wettfahrt, die um 13:31 Uhr startete, zeigte sich das Wetter dann von seiner besten Seite. Der Wind steigerte sich auf 14 Kn aus WSW und die Segler konnten endlich alle drei Runden segeln. Wieder waren Thomas Walzer und seine Crew (GER 915) als Erste über der Ziellinie und konnten damit die Gesamtwertung für sich entscheiden.

In der Gesamtwertung erreichte Martin Bittner mit Klaus Linder und Manfred Gröschl Platz Zwei, Michi Schattan mit Marion Rommel und Dr. Lars Rommel (alle Münchner Ruder- und Segelverein „Bayern“) wurden gesamte Dritte.

Drachenreporter: Bernd Hassenjürgen
Fotos: Kati Hassenjürgen